Wie viele Ferienwohnungen gibt es in Berlin ?
Der DEHOGA spricht laut einer Studie von 10.000
bis 25.000 Ferienwohnungen in Berlin. Diese Zahlen sind falsch.
Die Mitglieder des IVBP e.V. sind in der Mehrzahl Unternehmen, welche sich auf die Vermittlung von Ferienwohnungen konzentrieren. Deshalb haben wir einen genauen Überblick, wieviel Ferienwohnungen aktiv in Berlin an in- und ausländische Touristen vermietet werden.
Der DEHOGA Berlin kommuniziert ohne Basis die Zahl von bis zu 25.000 Ferienwohnungen. Diese Zahlen entsprechen in keinster Weise der Realität. Nach unseren Prüfungen aus den Agenturen heraus, gehen wir von 2.500 bis 3.500 aktiv vermieteten Ferienwohnungen in ganz Berlin aus, ausgenommen Boardinghäuser und Apartments in Hotels. Dem gegenüber stehen 120.000 Hotelbetten (tendenz steigend).
Die Verknappung des Wohnraumes hat mit dieser verschwindend geringen Zahl an Privatquartieren nichts zu tun. Vielmehr ist der soziale Wohnungsbau ins stocken geraten und als Singlehauptstadt Nr. 1 leben immer mehr Menschen allein was den Wohnungsmarkt zusätzlich belastet. Die Diskussion in Kreuzberg und Mobilmachung gegen Touristen und Ferienwohnungen ist überflüssig. Kreuzberg ist keine Insel der Glückseligen und Bewahrer der alten Frontstadtgemütlichkeit, sondern offen, multikulturell und lebendig. Wie so oft steigen in "angesagten" Bezirken die Mieten und Immobilienpreise, genau so wie es im Prenzlauer Berg und Friedrichshain passiert ist. Im übrigen gibt es kein Recht im Zentrum zu wohnen, genauso wenig wie es kein Recht gibt in Manhatten eine 300 Dollar Mietwohnung zu verlangen.
Viele ausländische Käufer, wir sprechen hier von Privateigentümern und nicht von Großinvestoren, nutzen ihre erworbenen Wohnungen in regelmäßigen Abständen selbst. Eine Zwischenvermietung ist daher willkommen und stärkt den Kiez, durch die zusätzliche Kaufkraft der Touristen.
Eine Ferienwohnung erfüllt alle Standards einer Wohnimmobilie. Es ist eine ganz normale Wohnung mit den Sicherheits- und Hygienestandards einer Wohnung. Die meisten Touristen verursachen nicht mehr Lärm oder Müll, wie andere Mieter und halten sich genauso streng oder nicht streng an die jeweilige Hausordnung. Wie überall gibt es Ausnahmen, aber ein Generalverdacht gegenüber den Besuchern, welche eine Ferienwohnung schätzen, ist nicht angebracht.
Der Berliner Senat sollte sich nicht von Lobbyisten beeinflussen lassen, welche auf hohen Niveau klagen. Nicht die Ferienwohnungen sind schuld an der gefühlten Misere der Wohnungsknappheit, sondern Berlin wird internationaler und eine verstärkte Tendenz zu Singlehaushalten erhöht den Druck auf den Wohnungsmarkt. Die Problematik wird nicht durch ein Zweckentfremdungsgesetz entschärft. Was sagt die Stad Berlin eigentlich den Gästen, welche eine Ferienwohnung schätzen und gern darin übernachten möchten, so wie in Paris, London oder New York ?
|